DOm Borussen Cup 2017

Euskirchen, 22. Juli 2017

Bei sommerlichen Temperaturen und schönem Wetter ging es zum ersten Mal nach Euskirchen – der DOm Borussen Cup 2017 stand auf dem Programm. Gespielt wurde für einen guten Zweck: Alle Einnahmen aus Speisen, Getränken und Tombola gingen zu Gunsten der Neven Subotic Stiftung. Neben den üblichen Hobbymannschaften versammelten sich diverse Dortmund- und Kölnfanclubs, ebenso wie zum Beispiel das Fan-Projekt Dortmund e.V. und die Neven Subotic Stiftung. Insgesamt traten 24 Mannschaften den Kampf um die begehrte Trophäe an. In Abwesenheit von Coach Noge übernahm Ava „Die Frau mit dem schwarzen Loch als Tasche“ Kern die Aufgaben des Zeugwartes.

Das erste Spiel musste jedoch leider direkt ausfallen, da der Gegner nicht erschienen ist, so dass das Spiel mit 3:0 für unsere Fründe gewertet wurde.
Es folgte also ein Kaltstart in das zweite Gruppenspiel, gegen einen Gegner, der sein erstes Spiel souverän gewonnen hatte. Die fehlende Eingespieltheit merkte man unserem Team auch an, der Alkhums FC verbuchte wesentlich mehr Ballbesitz, allerdings: Die besseren Chancen und ein Lattentreffer standen auf unserer Seite. Am Schluss hieß es nach einer schönen Kombination dann auch tatsächlich 1:0 für die Fründe.

Es folgte eine längere Wartepause. Im nächsten Spiel wartete die extrem ballsicheren und mit Vereinsspielern gespickte Truppe des BSC Inter Colonia auf. Die SGF gaben wieder alles, zeigten Einsatz, nicht einmal der Schiedsrichter konnte uns stoppen – sondern wurde, als er den Laufweg von Marco „Dem Bullen aus Ittenbach“ Woelki kreuzte, kurzerhand zu Boden gestreckt. Nach einer kurzen Behandlungspause ging es dem Unparteiischen aber wieder besser. Ohne Verletzung konnte er das Spiel souverän zu Ende pfeifen und auch schon über den unglücklichen Zusammenprall scherzen. Den Fründen verging das Lachen etwas, da das Spiel knapp mit 0:1 verloren ging.

Doch keine Zeit für lange Pausen oder Trübsal blasen. Eher gar keine Zeit. Direkt im Anschluss und ohne Unterbrechung wurde unser nächstes Spiel gegen das Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e.V. (ein Fanprojekt des 1. FC Köln, welches mit einem Team antrat, das zum Großteil aus Flüchtlingen bestand) angepfiffen. Die Fründe wollten die vorherige Niederlage wettmachen und starteten erneut mit Vollgas. Nach einer sicheren 2:0-Führung wurde es in der Schlussphase des Spiels unnötig hektisch, als die Fans 1991 zum glücklichen Anschlusstreffer kamen. Doch am Ende der 10-minütigen Spielzeit standen erneut drei Punkte auf unserer Habenseite.

Das letzte Gruppenspiel gegen die Mannschaft mit dem klingenden Namen Des Kaisers neue Kleider stand an. Trotz des wirklich poetischen Mannschaftsnamens spielte die Truppe nicht nackt, sondern trug reguläre Trikots. Es folgte ein spannendes Spiel, allerdings ohne Tore: Am Ende stand ein leistungsgerechtes Unentschieden.
Dass dieser Punkt jedoch Gold wert war, zeigte sich in der Abschlusstabelle – die SGFvD gingen als Gruppenerster in Achtelfinale. Hier zeigte sich dann auch die Stärke unserer Gruppe: Drei der vier Teams schafften den Sprung ins Viertelfinale.
Ob unsere Fründe eine dieser Mannschaften waren?

Das erfahren wir nach einem kurzen Zwischenspiel. In der rund einstündigen Pause berichtete Shari Malzahn wohin die Spenden des Turniers fließen werden. Das Projekt WASH soll es Kindern in den ärmsten Regionen der Welt unter anderem ermöglichen an sauberes Trinkwasser zu gelangen. Neven Subotic wandte sich in einem Video persönlich an die Dom-Borussen und dankte ihnen für das große Engagement und ihren Einsatz, ebenso wie auch den teilnehmenden Mannschaften. Wer mehr über das Projekt erfahren möchte kann sich hier informieren:
http://nevensuboticstiftung.de/projekte/100-wash

Getrunken und gegessen wurde also für einen guten Zweck, ebenso gingen alle Erlöse aus der Tombola (an welcher auch die Fründe teilnahmen – leider wenig erfolgreich) an das Projekt. Es wurde von den DOm-Borussen ein rundherum buntes Programm geboten. Mit Grill, Slush-Eis-Stand, Bierbude (schnelle Lieferung!) und wirklich sauberen Duschen und Umkleidekabinen war hervorragend für das leibliche Wohl gesorgt. Die Fründe nutzten die spielfreie Zeit um was für den guten Zweck zu tun, aßen, tranken, nahmen an der Tombola teil und hatten viel Spaß untereinander sowie im Kontakt mit den anderen Vereinen. Es wurde viel geredet und gelacht, außerdem herrschte ein reger Austausch und alle hatten viel Freude an diesem wirklich gut organisiertem Turnier.

Doch zurück zum sportlichen Teil. Gegen das Fanprojekt Dortmund brannte jedenfalls sofort die Hütte. Glücklicherweise nicht unsere, denn mit dem ersten Angriff nach dem Anstoß hieß es bereits 1:0 für die Fründe. Sichtlich geschockt von dem frühen Gegentor versuchte das Fanprojekt nochmal alles, um die frühe Führung zu egalisieren. Mittlerweile hatte sich unser Team jedoch eingespielt, so dass am Ende ein souveräner 3:0-Sieg zu Buche stand.

Im Viertelfinale wartete mit Fortuna Joodelade ein Gruppensieger auf uns, der mit dem gleichen Ergebnis wie wir sein Achtelfinale gewonnen hatte. Leichter Feldnachteil für uns: Wir hatten bereits die 15 Meter geknackt, während die Fortuna bei schlappen 2 Metern stand. Ein hochklassiges Spiel entwickelte sich, es trafen zwei wirklich starke Mannschaften aufeinander. Man merkte, dass jeder Spieler unbedingt das Halbfinale erreichen wollte. Und offenbar wollten es die Fründe etwas mehr: Mit einem 1:0 erfolgte der Einzug in die Vorschlussrunde. In welche es übrigens drei Teams aus unserer Gruppe schafften.

Eines davon stand nun auf dem Programm. Der BSC Inter Colonia, welcher unseren Fründen die bisher einzige Niederlage zufügen konnte, musste auf dem Weg ins Finale besiegt werden. Mittlerweile war der Pokal zum Greifen nahe, unsere Jungs wollte das Endspiel um jeden Preis erreichen. Doch reichten die Erfahrungen aus der Gruppenphase, um diesem Gegner Parole zu bieten? Angriff um Angriff rollte auf unsere Verteidigung zu, die, unter den lautstarken Rufen von Tim „Stellungsspiel ist wichtiger als laufen“ Kurz und mit Christopher „Ich laufe mir die Lunge aus dem Leib“ Stritzel diesmal erfolgreich die Null hielt. Da auch der Gegner kein Tor zuließ ging es ins 9-Meter-Schießen.
Unsere Fründe hatten sich mittlerweile in die Herzen der anderen Fanclubs gespielt und einige Freundschaften knüpfen können. Angeführt von den Ahrtal-Borussen 09, welche solidarisch unsere Flagge schwenkten, skandierten sie immer wieder lauthals die Worte „DRACHENFELS! DRACHENFELS!“. Hektisch wurde es dann, als eine Phantomtordiskussion aufkam. Der erste Schuss des Gegner wurde von unserem Torwart Stahl-Uwe abgewehrt – jedoch befand sich ein Loch im Netz. Zwar war sich der Großteil der Anwesenden sicher, dass der Ball nicht den Weg ins Tor gefunden hatte, die Schiedsrichter entschieden jedoch auf einen Treffer. Verunsichert von den minutenlangen Diskussionen verschoss dann auch noch unser erster Schütze. Sollte das Fründe-typische 9-Meter-Pech wirklich anhalten und wieder das Ausscheiden durch den Shootout erfolgen?
Zunächst nicht, denn nach drei Schützen stand es 2:2. Die Spannung wuchs. Zwei weitere Treffer folgten. Als ein Inter-Spieler dann verschoss war der Jubel groß. Noch ein Tor fehlte zum Finaleinzug… und der Ball ging knapp am Pfosten vorbei. Der Krimi ging also weiter. Die DRACHENFELS-Rufe steigerten sich in ungeahnte Höhen. Möglicherweise verunsichert von dem massiven Support vergab erneut ein Schütze des Gegners. Justus „O Captain! My Captain“ Eich erklärte den Schuss zur Chefsache und trat höchstpersönlich an. Eiskalt hämmerte er das Ding unten ins Eck. Es gab kein Halten mehr, die Fründe bildeten eine Traube, lagen sich in den Armen und freuten sich über die erste Finalteilnahme bei einem Gerümpelturnier überhaupt. Wer konnte uns jetzt noch stoppen? Noch ein einziger Sieg, und der langersehnte Pokal würde unsere Vitrine zieren.

Und wieder stand ein alter Bekannter auf dem Programm: Die Kaiser mitsamt ihren neuen Kleidern. Nachdem das Gruppenspiel bekanntlich in einem torlosen Remis endete, wollten unsere Fründe nicht noch einmal auf die Lotterie 9-Meter-Schießen setzen. Nach kurzer Zeit wurde dann auch die Führung erzielt, die es nun noch fast zehn Minuten zu verteidigen galt. Und wenn die Vergangenheit gezeigt hat, dass unsere Mannschaft eines kann, dann ist es: Bunkern und Verteidigen. Yannick „Der Staubsauger“ C.Punkt räumte alles vor der Abwehr ab was kam, das ganze Team ackerte, lief und kämpfte. Niemand wollte sich jetzt noch (das sind mir übrigens die 50-Cents ins Phrasenschwein wert) die Butter vom Brot nehmen lassen, dennoch wurde der Tag nicht vor dem Abend gelobt und mit högschter Konzentration bis zum Ende agiert. Dann, endlich: Der erlösende Schlusspfiff.

TURNIERSIEGER.
Die Fründe haben es geschafft. Premiere beim DOm-Borussen-Cup und direkt der Turniersieg. Der mittlerweile allgegenwärtige Schlachtruf „DRACHENFELS! DRACHENFELS!“ ertönte, die Fründe lagen sich in den Armen, Gratulanten machten ihre Aufwartung. Es war ein Wunder, dass nicht ein spontaner Autokorso oder ein Bus für die Fahrt um den Borsigplatz gechartert wurde. Auch die Kaiser zeigten sich als sehr faire Verlierer und gratulierten den SGF für ihre Leistung.
Die Feierlichkeiten hielten bis zur Siegerehrung und auch noch bis weit danach an. Die Ahrtal-Borussen (die unseren Verein zu ihrem Weinfest im Oktober eingeladen haben) schwenkten weiterhin die Flagge (welche übrigens Premiere hatte. Ein Glücksbringer ist geboren!), während Bilder mit den Pokalen gemacht wurden, aus den Pokalen getrunken und immer wieder gesprungen (ging gut), getanzt (disco-tauglich) und gesungen (krumm und schief) wurde. Nach einem langen Tag folgte schließlich die Heimfahrt und die Gewissheit, nächstes Jahr wieder am Cup teilzunehmen – diesmal jedoch nicht als Newcomer, sondern als Champion!

Unser Dank soll am Schluss nochmal an die Schwarz Gelbe DOm Borussen gehen, die das ganze Turnier hervorragend organisiert und ausgerichtet haben. Chapeau!
Ebenso an die Neven Subotic Stiftung, welche eine herausragende Arbeit leistet und sich für Menschen einsetzt, die selber nicht die Möglichkeit dazu haben. Weiter so!
Last, not least, die Schiedsrichter, welche eine tolle Leistung ablieferten und ohne die ein solches Turnier nicht möglich gewesen wäre. Vielen Dank!

In diesem Sinne: „Echte Fründe, ston zesamme!“
(Und nächstes Jahr wird der Pokal verteidigt!)

TK

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